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Die Wasserhose von Zug 1905

Postkarte mit Neujahrsgruss für Neujahr 1906 mit Bild von Wasserhose

Der Untergang einer vor Sizilien ankernden Luxusyacht am vergangenen Dienstag und die dramatische Suche nach Überlebenden waren in der Presse sehr präsent (siehe Bericht vom SRF). Es steht fest, dass eine Wasserhose die Ursache für den schnellen Untergang der Yacht war. Aus aktuellem Anlass teile ich hier einige Fakten und Zeitzeugen, die uns vor Augen halten, dass es auch bei uns solche Phänomene geben kann.

Wasserhosen in der Schweiz

Wasserhosen sind in der Schweiz sehr selten. Sie treten normalerweise in tropischen und subtropischen Regionen auf, wo die meteorologischen Bedingungen günstig sind. In der Schweiz, mit ihrem gemäßigten Klima und den alpinen Einflüssen, sind die Bedingungen für die Bildung von Wasserhosen nicht ideal.

Trotzdem können sie gelegentlich in einem begrenzten Rahmen über den großen Seen oder flachen Küstengebieten auftreten, insbesondere während heftiger Gewitter. Die Wahrscheinlichkeit, Wasserhosen in der Schweiz zu beobachten, ist jedoch gering im Vergleich zu Ländern mit wärmeren Gewässern.

Hier ein paar Fakten zur Entstehung von Wasserhosen im Allgemeinen:

Die Entstehung einer Wasserhose

1. Instabilität und Auftrieb

Der Lebenszyklus einer Wasserhose beginnt in einer instabilen
Atmosphäre. Hierbei erwärmt sich die Luft über der Wasseroberfläche und
wird feucht. Diese warme, leichtere Luft hat das Potenzial, schnell
aufzusteigen, wenn sie von kühlerer Luft darüber überlagert wird.

2. Bildung von Kumuluswolken

Während die warme Luft aufsteigt, kühlt sie ab. Die darin enthaltene
Feuchtigkeit kondensiert und es bilden sich Kumuluswolken. Wenn die
Aufwinde stark genug sind, können diese Wolken weiter anwachsen und die
Grundlage für eine Wasserhose bilden.

3. Mesozirkulation

In manchen Fällen beginnt die aufsteigende Luft in der Wolke, sich zu
drehen. Diese Rotation kann durch verschiedene Faktoren hervorgerufen
werden, wie die Corioliskraft oder Veränderungen in der
Windgeschwindigkeit und -richtung in unterschiedlichen Höhenlagen.

4. Zirkulation in Bodennähe

Steigt die Rotation der Luft weiter an, kann sie bis zur
Wasseroberfläche reichen. Eine Wasserhose formiert sich, wenn die
Rotation stark genug wird, um eine direkte Verbindung zwischen der Wolke
und dem Wasser herzustellen.

5. Der Kondensationstrichter

Sobald die Drehbewegung intensiv genug ist, entsteht ein Trichter,
der die Wasseroberfläche erreicht. Dieser Trichter wird sichtbar, wenn
die feuchte Luft kondensiert und eine Wolke bildet, was das endgültige
Stadium der Wasserhose anzeigt.

6. Wasseraufnahme

Anders als bei Tornados an Land, saugt eine Wasserhose Wasser von der Oberfläche nach oben. Durch die starke Zirkulation der Luft wird das Wasser aufgewirbelt und in die Wolke gezogen.

Alte Dokumente der Wasserhose in Zug

Vielleicht ist es gerade der Seltenheit der bestätigten Fälle von Wasserhosen in der Schweiz geschuldet, dass man doch einige Zeitzeugen der Ereignisse findet. Zum Beispiel in Form von Postkarten:

Ein weiteres Beispiel findest du in meinem Shop.

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